Ich möchte ein Haus bauen: In 12 Schritten von der Idee zur Umsetzung

Ich möchte ein Haus bauen

Für dich ist ganz klar: Ich möchte ein Haus bauen! Das wirft erstmal viele Fragen auf: Wie ist der Ablauf, wie geht man vor und welche Schritte sind wann nötig? Ich gebe dir heute einen Einblick in dieses große Projekt.

Ich möchte ein Haus bauen, das wusste ich schon als Kind. Aber spätestens als ich einige Jahre lang in einer Wohnung mit wirklich lauten und nervigen Nachbarn gelebt habe, war an meinem Entschluss nicht mehr zu rütteln.

Raus aus der Mietwohnung, weg von Nachbarn über und unter uns.

Aber wie geht man das Projekt eigentlich an? Was sind die ersten Schritte, wenn der Entschluss feststeht, dass man ein eigenes Haus bauen möchte?

Ich gebe dir heute einen Einblick, wie das Projekt Hausbau bei uns abgelaufen ist und worauf du achten musst. Denn so viel ist klar: Vom Wunsch des Eigenheims bis zur ersten Nacht im eigenen Haus ist es ein langer Weg mit vielen Fragezeichen.

Mit den richtigen Tipps, Ratschlägen und unseren gesammelten Erfahrungen wird es dir bestimmt viel leichter fallen, als es uns gefallen ist. 😅

Ich möchte ein Haus bauen: Diese Schritte sind nötig

Hausbau Schritte Anleitung

Das ist grober Fahrplan für deinen Hausbau – wobei einige Schritte parallel ablaufen können.Der Entschluss steht: Ich möchte ein Haus bauen! Doch wo fängt man an, und welche Schritte sind wirklich wichtig?

Der Hausbau ist ein großes Projekt, das mit sorgfältiger Planung und klaren Entscheidungen verbunden ist. In den folgenden Abschnitten zeige ich dir die wichtigsten Schritte, die wir auf dem Weg zu unserem Eigenheim durchlaufen haben.

Mit diesen Tipps und Erfahrungen wird es dir leichter fallen, deinen Traum vom eigenen Haus zu verwirklichen. 😊

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Schritt 1: Genügend Vorlaufzeit einplanen

Ich möchte ein Haus bauen, und zwar so schnell wie möglich! Leider bist du hier von sehr vielen anderen Personen abhängig – ich musste erst mal lernen, das zu akzeptieren.

Fakt ist: Die Planung ist das Fundament deines Hausbauprojekts – und dafür solltest du ausreichend Zeit einberechnen. Der Zeitpunkt, bis wann du dein Eigenheim fertigstellen möchtest, spielt eine große Rolle.

Wichtig zu wissen: Der Hausbau selbst nimmt nicht so viel Zeit in Anspruch, wie das ganze Drumherum. Die meiste Zeit wartet man auf jemanden von der Gemeinde, auf einen Elektriker, auf Informationen von der Bank wegen des Kredits, Förderungszusagen und vieles mehr.

Wie viel Vorlaufzeit benötige ich?

Die benötigte Vorlaufzeit kann stark variieren: von wenigen Monaten bis hin zu mehreren Jahren. Es gibt einige Richtwerte:

  • Wenn ein Grundstück bereits vorhanden ist, solltest du mindestens ein Jahr, besser eineinhalb Jahre, einplanen, bis du einziehen kannst.
  • Wenn du noch ein Grundstück suchst, wird der Zeitrahmen natürlich länger. Die Suche nach einem passenden Baugrund kann sich je nach Lage, Anforderungen und Marktbedingungen über mehrere Monate oder sogar Jahre erstrecken. Aber ich möchte dich nicht abschrecken – bei uns ging dann alles viel schneller als gedacht.

Warum ausreichend Vorlaufzeit so wichtig ist

  • Es gibt zahlreiche Entscheidungen zu treffen: vom Baupartner über den Haustyp bis zur Finanzierung. Diese Entscheidungen sollten wohlüberlegt sein und nicht unter Zeitdruck stattfinden.
  • Unerwartete Hindernisse, wie Bauverbote in Urlaubsregionen, Anforderungen in schneereichen Höhenlagen, Krankenstände oder Verzögerungen bei Genehmigungen, können den Zeitplan beeinflussen.

Ein Puffer von einigen Monaten gibt dir Flexibilität, um auf Unvorhergesehenes zu reagieren, ohne dass dein Projekt ins Stocken gerät.

Bei uns hat das gesamte Projekt von Grundstückkauf bis Einzug 15 Monate gedauert und wir waren wirklich schnell unterwegs.

Schritt 2: Die Vision – wie soll mein Haus aussehen?

Das ist der spannende Teil! Endlich kannst du dir überlegen, wie dein zukünftiges Zuhause aussehen soll. Dabei geht es nicht nur um praktische Überlegungen, sondern vor allem auch darum, wie du dich später in deinem Haus fühlen möchtest.

Frage dich:

  • Wie groß soll es sein?
  • Brauche ich ein Homeoffice?
  • Wie viele Schlafzimmer sollen es werden?
  • Lieber einen offenen Wohnbereich oder doch getrennte Räume?
  • Und natürlich: Welcher Stil passt zu mir? Modern, klassisch oder etwas dazwischen? Achtung: Bebauungsplan berücksichtigen – oft gibt es sehr konkrete Vorschriften, was erlaubt ist und was nicht.

Um Ideen zu sammeln, haben wir uns damals durch Pinterest geklickt, Zeitschriften gewälzt und sogar Musterhäuser besucht. Das hat uns enorm geholfen, ein Gefühl dafür zu bekommen, was uns gefällt – und was wir definitiv nicht wollen.

Vielleicht hast du auch Freunde oder Bekannte, deren Häuser dich inspirieren. Frag sie doch mal, ob du vorbeischauen darfst. Frage Sie, was sie aus heutiger Sicht anders machen würden.

Unser Tipp: Schreib dir eine Liste mit deinen „Must-haves“ und „Nice-to-haves“. So hast du alles im Blick und kannst Prioritäten setzen, falls das Budget am Ende nicht für alles reicht. Glaub mir, das hilft enorm bei der Planung!

Schritt 3: Welches Budget habe ich für den Hausbau und das Grundstück?

Ich möchte ein Haus bauen – aber habe ich überhaupt das nötige Kapital dafür? Jetzt wird es sehr konkret.

Bevor du dich in die Detail-Planung stürzt, musst du wissen, was finanziell möglich ist. Wir haben damals schnell gemerkt, dass es wichtig ist, nicht nur den Hausbau an sich zu kalkulieren, sondern auch die vielen anfangs „unsichtbaren“ Kosten rund um den Bau im Blick zu behalten.

1. Budget für Grundstück und Hausbau definieren:

Setz dich hin und rechne durch: Wie viel Eigenkapital hast du zur Verfügung, und wie viel kannst (oder willst) du monatlich für die Rückzahlung eines Kredits aufbringen?

Wichtig ist, dass du dabei realistisch bleibst – schließlich möchtest du nicht nur ein Haus bauen, sondern auch noch entspannt darin leben können.

Jetzt kannst du dir in etwa einen m² Preis für den Grund ausrechnen und das Suchgebiet einschränken.

2. Finanzierung klären:

Wir haben damals verschiedene Kreditangebote eingeholt und uns über Fördermöglichkeiten informiert. In Österreich gibt es (aktuell noch) Förderungen für energieeffizientes Bauen, die sich lohnen können.

Wir haben in Kärnten ein Fertighaus gebaut und hier auch vom Häuslbauerbonus des Landes profitiert – es gibt in den meisten Bundesländern irgendeine Art von Zuschuss für das Errichten von Wohnraum. Mache dich auch bei der Gemeinde schlau, in der du ein Haus bauen möchtest – einige fördern den Erwerb von Grundstücken oder stellen sie relativ günstig zur Verfügung, um Jungfamilien zu gewinnen.

Und noch ein Tipp aus eigener Erfahrung: Ein unabhängiger Kreditvermittler kann dir helfen, bessere Konditionen zu bekommen. Das hat bei uns tatsächlich mehrere hundert Euro im Monat Unterschied ausgemacht – im Vergleich zum Angebot der Hausbank. Wenn du möchtest, kann ich dir gerne den Kontakt zu unserem Kreditvermittler geben.

Erfahre hier viel Hilfreiches rund um das Budget: Das musst du über die Finanzierung eines Fertighauses wissen!

3. Zusätzliche Kosten einplanen:

Was viele am Anfang unterschätzen, sind die Kosten, die über den reinen Hausbau hinausgehen. Dazu gehören:

  • Nebenkosten (Notar, Grundbuch, Grunderwerbssteuer)
  • Erschließungskosten (Anschluss von Wasser, Strom, Kanal)
  • Inneneinrichtung (Küche, Möbel, Zimmer, Badezimmer etc)
  • Einrichtung und Außenanlagen (Möbel, Garten, Terrasse)
    Rechne hier lieber etwas großzügiger – Überraschungen gibt es beim Hausbau immer.

Schau dir auch den Beitrag an: Diese Nebenkosten beim Hausbau musst du kennen!

Wenn du das Budget einmal sauber kalkuliert hast, kannst du viel entspannter in die nächsten Schritte gehen. Und falls du Fragen hast oder Unterstützung brauchst, melde dich gerne. Wir haben noch die einen oder anderen Tipps auf Lager, die sicher nützlich für dich sind.

Schau auch hier vorbei: So viel kostet ein Fertighaus Bungalow 2025!

Schritt 4: Grundstück finden

Das Grundstück zu finden, war definitiv eine der größten Herausforderungen für uns. Es klingt zwar einfach, aber glaub mir, es gibt eine Menge zu beachten. Das richtige Grundstück zu finden, kann oft länger dauern, als man denkt – und manchmal muss man auch Kompromisse eingehen.

Wir möchten ein Haus bauen – diesen Entschluss haben wir knapp vor Corona gefasst. Und dann kam alles andere als geplant.

Die Preise schossen nach oben, niemand wusste, was als Nächstes passiert. Es war unmöglich, ein Grundstück zu bekommen und zu finden, das finanzierbar war. Insgesamt haben wir also drei Jahre lang nach dem passenden Baugrund Ausschau gehalten. 🙄

Dann hat es endlich geklappt. Deshalb habe ich ein paar Tipps und Tricks für dich, die dir helfen einen Baugrund zu finden. Je genauer du weißt, was du suchst, desto zielgerichteter kannst du dich umschauen.

Ich will ein Haus bauen Checkliste
Jetzt geht es los! Das Grundstück ist gefunden, die Bagger rollen.

Die wichtigsten Kriterien für die Grundstückswahl:

  • Lage: Wo möchtest du leben? Land, Stadt, Speckgürtel? In welcher Region fühlt ihr euch wohl? Bei der Lage geht es nicht nur um die Nähe zu Arbeitsplätzen oder Schulen, sondern auch um die langfristige Wertentwicklung.
  • Infrastruktur: Ist die Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel gegeben? Gibt es Supermärkte, Ärzte und andere wichtige Einrichtungen in der Nähe?
  • Größe: Wie viel Platz brauchst du für dein Haus und vielleicht auch einen Garten? Denk daran, dass auch zukünftige Erweiterungen wie eine Garage oder ein Gartenhäuschen Platz brauchen könnten.
  • Preis: Der Preis ist natürlich ein entscheidender Faktor. Aber Vorsicht: Günstige Grundstücke können oft versteckte Kosten mit sich bringen, z. B. für die Erschließung oder Bodenbeschaffenheit.

Rechtliche Aspekte beachten

Die rechtlichen Voraussetzungen sind ein weiteres Thema, das wir anfangs unterschätzt haben.

Der Bebauungsplan gibt vor, was auf einem Grundstück gebaut werden darf – von der maximalen Höhe bis hin zu den Abstandsflächen zum Nachbargrundstück, Dachfarben und Dachformen bis hin zur Wahl der Fassade und des Balkons. Mach dir unbedingt einen Überblick darüber!

Den Bebauungsplan und die Vorschriften bekommst du bei der Gemeinde.

Außerdem spielt die Bodenbeschaffenheit eine Rolle. Ein Grundstück mit lehmigem oder sandigem Boden kann teurer werden, weil spezielle Arbeiten notwendig sind, um den Boden zu stabilisieren. Ebenso musst du viel mehr Kosten für die Errichtung des Hauses einplanen, wenn es sich um ein Hanggrundstück handelt.

Die Suche nach dem perfekten Grundstück kann dauern. Aber nehmt euch Zeit und bleibt geduldig. Denkt daran: Dieses Grundstück wird euer Zuhause für die nächsten Jahre, wenn nicht Jahrzehnte. Überlegt euch gut, was euch wichtig ist, und lasst euch bei rechtlichen oder technischen Fragen unbedingt von Experten beraten.

Wir haben unser Grundstück letztlich über einen Ticker bei Willhaben gefunden. Es war bereits verkauft, aber die Käufer durften ihre Vorstellungen nicht umsetzen. So kamen wir zum Zug. Weil wir genau wussten, was wir suchen und wo unser Suchradius beginnt und endet, war sofort klar: Hier möchte ich ein Haus bauen.

Ich zeigte das Inserat meinem Freund und schon am nächsten Tag haben wir für das Grundstück (leider mit Makler) unterschrieben.

Schritt 5: Baumaterial auswählen

Jetzt geht es an eine der spannendsten Fragen: Was für ein Haus soll es eigentlich werden? Fertighaus, Massivhaus oder vielleicht ein Selbstbau?

Hier gibt es viele Optionen, und jede hat ihre eigenen Vor- und Nachteile. Ich kann dir aus eigener Erfahrung sagen, dass es wichtig ist, sich genau zu überlegen, was für dich am besten passt – nicht nur vom Stil her, sondern auch von den praktischen Aspekten wie Kosten und Bauzeit.

Fertighaus

Ein Fertighaus ist eine der schnellsten Optionen, um den Traum vom eigenen Haus zu verwirklichen. Die Teile werden im Werk vorgefertigt und vor Ort nur noch zusammengebaut. Das geht schnell und der Bau ist oft bereits in wenigen Monaten abgeschlossen.

Die meisten denken bei einem Fertighaus an Holzriegel-Bauweise. Aber es gibt auch Anbieter, die Fertighäuser aus Ziegeln bauen – wir haben uns für so ein Haus entschieden, weil es die Vorteile eines Fertighauses (kurze Bauzeit) mit den Vorteilen von Ziegelhäusern verbindet.

  • Vorteile: Schnelle Bauzeit, gute Planbarkeit, oft günstiger als ein Massivhaus.
  • Nachteile: abhängig vom Material – Holzriegel ist hellhöriger, hat oft schlechtere Eigenschaften, was Schall und Dämmung anbelangt. Bei manchen Anbietern gibt es nur vorgegebene Designs, was zu weniger Flexibilität führt.
Ich möchte ein Fertighaus bauen
Ich möchte ein Fertighaus bauen, weil es einfach schneller geht. Im Hintergrund siehst du die fertigen Wände, die gerade vorbereitet werden.

Massivhaus

Ein Massivhaus wird direkt vor Ort aus Ziegeln, Beton oder Stein gebaut und ist eine der stabilsten und langlebigsten Optionen.

  • Vorteile: Sehr langlebig, hohe Energieeffizienz möglich, viel Flexibilität in der Gestaltung.
  • Nachteile: Längere Bauzeit im Vergleich zum Fertighaus.
    Massivhäuser sind besonders dann interessant, wenn du langfristig ein solides Zuhause möchtest und dafür auch etwas mehr Zeit und Budget investieren kannst.

Ein schlüsselfertiges Massiv-Fertighaus ist eine gute Kombination aus Fertighaus und Ziegelhaus.

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Selbstbau

Die dritte Möglichkeit ist der Selbstbau. Hier übernimmst du viele oder sogar alle Bauarbeiten selbst. Diese Variante erfordert handwerkliches Können und auch viel Zeit und Engagement.

  • Vorteile: Günstiger (wenn du viele Arbeiten selbst machst), hohe Individualität und Gestaltungsmöglichkeiten.
  • Nachteile: Sehr hoher Aufwand, viel Zeit nötig bis zum Einzug, teils hohe Risiken, wenn man keine Fachkenntnisse hat, Fehler können teuer zu stehen kommen, ein kompetenter Ansprechpartner fehlt.

Entscheidungsfaktoren:

  • Kosten: Fertighäuser sind in der Regel günstiger als Massivhäuser, aber auch der Selbstbau kann eine kostengünstige Option sein – wenn du genügend Zeit und handwerkliches Talent hast.
  • Bauzeit: Fertighäuser sind deutlich schneller gebaut, was vor allem dann ein Vorteil ist, wenn du schnell einziehen und Mietkosten sparen möchtest.
  • Energieeffizienz: Massivhäuser oder Massive Fertighäuser haben oft bessere Wärmespeichereigenschaften als Holzriegelhäuser.
Wenn du dir noch unschlüssig bist, schau dir meinen Blogbeitrag an: Massiv Fertighaus oder Holz Fertighaus: Was passt zu dir?

Schritt 6: Hausgröße und -form festlegen 

Bevor es an die detaillierte Planung geht, musst du dir überlegen, wie viel Platz du wirklich brauchst und wie dein zukünftiges Zuhause aussehen soll.

Die Größe und Form deines Hauses haben nicht nur Einfluss auf das tägliche Leben, sondern auch auf die langfristige Nutzung.

Für uns war immer klar: Wenn wir ein Haus bauen werden, dann soll alles auf einer Ebene sein. Das hat auch Einfluss auf die Wahl des Grundstückes. Ein Bungalow mit zB 140 m² braucht natürlich mehr Fläche als ein zweistöckiges Haus mit derselben Wohnfläche.

Wie viel Platz brauchst du wirklich?

Es ist wichtig, realistisch zu bleiben. Überlege, wie viel Platz du jetzt brauchst und wie sich deine Bedürfnisse in den nächsten Jahren entwickeln könnten.

Reicht dir ein kleines Haus für eine oder zwei Personen oder solltest du besser gleich für eine Familie mit Kindern planen? Dabei geht es nicht nur um die Quadratmeterzahl, sondern auch um den Raumfluss – wie du die Räume aufteilst und wie viel Platz du für zukünftige Bedürfnisse einplanst.

Wir haben zwei Kinderzimmer, ein Elternzimmer und ein Homeoffice (und alle anderen Räume) auf 143 m² untergebracht.

Denke immer daran: Je größer du baust, desto mehr musst du in Standhalten und auch ganz wichtig: putzen. 😅

Zukunftsorientierte Planung

Denke auch daran, dass sich deine Bedürfnisse im Alter ändern könnten. Barrierefreies Wohnen ist ein Thema, das oft unterschätzt wird, aber besonders wichtig sein kann, wenn du das Haus bis ins hohe Alter bewohnen möchtest.

Überlege dir, ob du in deinem späteren Leben mit Stufen, engen Türen oder einem beengten Badezimmer klarkommen würdest.

Ein barrierefreier Bungalow könnte eine gute Wahl sein. Auch offene Grundrisse und großzügige Durchgänge können in späteren Jahren von Vorteil sein.

Bungalow oder zweistöckiges Haus?

Die Frage, ob du ein Bungalow oder ein zweistöckiges Haus möchtest, hängt von verschiedenen Faktoren ab:

  • Bungalow: Ideal, wenn du Treppen vermeiden möchtest oder ein barrierefreies Zuhause anstrebst. Bungalows sind aber flächenintensiver. Das Grundstück muss also größer sein, um genügend Platz für alle Räume zu bieten.
  • Zweistöckiges Haus: Bietet mehr Platz auf einer kleineren Fläche, da du die Räume nach oben verlagern kannst. Wenn du also ein kleineres Grundstück hast oder dir die Fläche nicht reicht, ist ein zweistöckiges Haus eine gute Option. Du kannst das Erdgeschoss für gemeinschaftliche Bereiche (Küche, Wohnzimmer) und das Obergeschoss für private Rückzugsräume (Schlafzimmer, Kinderzimmer) nutzen.
  • Moderne Designs: Wenn du auf ein eher minimalistisches, modernes Design stehst, können offene Grundrisse und ungewöhnliche Formen auch in einem zweistöckigen Haus gut zur Geltung kommen. Hier geht es vor allem um Flexibilität in der Gestaltung und Nutzung des Raums.

Auch darüber habe ich einen Blogbeitrag geschrieben, der sicher interessant für dich ist. Du findest ihn hier: Bungalow oder Haus – was passt besser zu dir?

Haus oder Bungalow
Na, ist die Entscheidung schon gefallen: Bungalow oder zweistöckiges Haus? Was ist dein Favorit?

Schritt 7: Vorplanung mit einem Architekten

Noch bevor du dich auf einen Hausbau-Anbieter festlegst, empfehle ich dir eine Vorplanung mit einem Architekten zu machen. Die meisten Firmen haben selbst einen Architekten im Team, der deinen Plan dann noch mal minimal anpassen wird.

Je genauer du aber vor den Gesprächen weißt, was du möchtest und was nicht, desto besser kannst du Angebote vergleichen.

Sobald du eine grobe Vorstellung von der Größe, der Form und dem Stil deines Hauses hast, kannst du dich mit einem Architekten zusammensetzen. Der Architekt kann dir einen ersten Grundriss erstellen, der deine Ideen aufgreift und sie in eine realistische Planung umsetzt. Dabei wird auch geprüft, wie die Raumaufteilung am besten funktioniert, und du kannst erste Anpassungen vornehmen.

Häufig braucht man so eine Vorplanung übrigens auch für Bankgespräche und die Kreditvergabe. Wir mussten die Vorplanung für den Kredit einreichen und bekamen erst dann das Okay von der Bank.

Kleiner Tipp: Viele Architekten sind Künstler und wollen wir Erker, Verschachtelungen und andere fancy Ideen schmackhaft machen – das rächt sich spätestens beim Bau, denn dadurch wird es sehr teuer für dich!

Schritt 8: Den Baupartner auswählen

Ich möchte ein Haus bauen – ich weiß, wie es in etwa aussehen soll, wie groß es werden soll und wie viel Budget ist habe – aber wer setzt es um? Da du eine Vorplanung in den Händen hast, kannst du jetzt Ausschau nach jemandem halten, der deine Pläne in die Tat umsetzt.

Der Bau eines Hauses ist eine riesige Aufgabe, und da kommt viel Arbeit auf dich zu.

Wer wird das Haus bauen?

Hier hast du einige Optionen, je nachdem, wie viel du selbst einbringen willst und wie viel Aufwand du auf dich nehmen möchtest:

  1. Bauen mit einem Fertighaushersteller
    Wenn du eine schnelle und budgetfreundliche Lösung suchst, dann könnte ein Fertighaushersteller für dich interessant sein. Hier gibt es eine große Auswahl an vorgefertigten Modellen, die du nach deinen Vorstellungen anpassen kannst.
    Wir haben ein Fertigteilhaus komplett nach unseren Vorstellungen bauen lassen – nicht von der Stange. Viele Anbieter bieten das inzwischen an.
    Ein Vorteil: Du weißt schon vorher genau, wie dein Haus aussehen wird, wie viel es kosten wird und kannst so sicher sein, dass das Budget nicht aus dem Ruder läuft. Fertighausanbieter übernehmen die gesamte Baukoordination und liefern dir verschiedene Ausbaustufen etwa auch für ein schlüsselfertiges Haus.
    Wir haben uns dafür entschieden und bereuen es nicht. Schau mal hier: Kann man ein Ziegelmassiv Fertighaus schlüsselfertig bauen lassen? 
  2. Bauen mit einem Bauträger
    Wenn du gar keine Lust auf viel Organisation hast, ist ein Bauträger eine einfache Lösung. Er bietet dir ein Rundum-Paket an: Grundstück, Planung, Bau – alles aus einer Hand. Du sparst dir die Grundstückssuche und die Bauplanung, denn der Bauträger hat alles im Griff.
    Das ist praktisch, wenn du nicht viel Zeit und Energie auf den Hausbau verwenden willst. Du bekommst ein fertiges Haus nach einem festgelegten Plan, ohne viel selbst machen zu müssen.
    Der Haken: Es ist deutlich teurer und du hast wenig Mitspracherecht bei Grundstücksgröße, Hausform und Sonder-Wünschen, weil es für den Bauträger lukrativer ist 10 gleiche Häuser zu bauen, als individuelle Wünsche umzusetzen.
  3. Bauen mit einem Generalunternehmer
    Falls du schon ein Grundstück hast, kannst du einen Generalunternehmer anheuern. Er übernimmt dann die gesamte Baukoordination, vom ersten Spatenstich bis zum letzten Pinselstrich. Der Vorteil: Du hast einen festen Ansprechpartner, der sich um alles kümmert und alle Gewerke wie Maurer, Elektriker und Dachdecker organisiert. Perfekt, wenn du dich nicht um jedes Detail kümmern möchtest. Natürlich wird sich das auch in den Kosten niederschlagen – Koordination der Gewerke ist ein teurer Punkt. Die Bauzeit ist länger als bei einem Fertighausanbieter.
  4. Bauen mit einem Architekten
    Hast du sehr genaue Vorstellungen, sehr viel Budget und willst dein Haus individuell nach deinen Wünschen planen, dann ist der Architekt genau der richtige Partner. Ein Architekt wird alles von Grund auf nach deinen Vorstellungen planen, vom Grundriss bis zum Innendesign.
    Er ist besonders nützlich, wenn du ein sehr spezielles Projekt hast, bei dem der Bau nicht nach Standardvorgaben verläuft. Aber: Sei dir bewusst, dass diese Option garantiert viel teurer ist und du auch viel enger mit dem Architekten zusammenarbeiten musst.

Worauf solltest du bei der Auswahl achten?

Achte darauf, dass dein Baupartner zu dir und deinen Bedürfnissen passt. Vergleiche die Angebote, schau dir Referenzen und Bewertungen an und überlege, ob du lieber viel selbst steuern möchtest oder ob du lieber jemanden an der Seite haben willst, der alles für dich erledigt.

Das Wichtigste: Der Vertrag muss alles klar regeln, vor allem die Kosten, den Zeitrahmen und was im Falle von Änderungen oder Problemen passiert.

Ein Haus bauen Tipps
Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser. Auch bei einem Fertighaus solltest du selbst immer wieder mal auf der Baustelle sein.
Wir haben uns für die Fertigteilhaus-Variante entschieden und mussten nur diese Punkte selbst umsetzen: Herstellung von Strom und Wasser auf dem Grundstück, Bodenplatte (hätte mitgemacht werden können, wäre aber deutlich teurer gewesen), Anschließen des Stroms vom Baustromkasten ins Haus und am Ende: Führung der Wasserleitung ins Haus).

Schritt 9: Behördengänge und Genehmigungen erledigen

Klingt erst mal trocken, aber auch der Punkt gehört dazu: Behördengänge und Genehmigungen. Wenn du schon bis hierher gekommen bist, ist es an der Zeit, sicherzustellen, dass alles mit der Stadt oder Gemeinde abgesprochen ist. Denn ohne die richtigen Genehmigungen, Unterschriften, Stempel und Co geht gar nichts!

Checkliste für den Papierkram:

Bevor du richtig loslegen kannst, brauchst du eine Reihe von Unterlagen. Dazu gehören unter anderem:

  • Der Bebauungsplan: Dieser Plan zeigt dir genau, wie hoch du bauen darfst, wie viel Fläche du bebauen kannst und welche Vorschriften es in deinem Gebiet gibt. Wenn du ein Grundstück kaufst, solltest du diesen Plan unbedingt einsehen. Nur wenn du dich daran hältst, werden deine Baupläne auch genehmigt werden.
  • Der Bauantrag: Ohne den geht nichts! Du musst den Bauantrag bei der zuständigen Behörde einreichen, damit du offiziell die Genehmigung bekommst, mit dem Bau zu starten. Das kann je nach Region unterschiedlich lange dauern, also plane hier etwas Vorlaufzeit ein. Häufig musst du auch eine Baubeschreibung und die Pläne deines Hauses beilegen.
    Danach gibt es eine Bauverhandlung vor Ort und dann dauert es wieder einige Wochen bis du einen Bescheid bekommst. Wir haben für den Antrag, über die Verhandlung bis zum Bescheid 2 Monate verloren, in denen wir nicht viel machen konnten, außer zu warten.

Unser Tipp: Es kann nie schaden, frühzeitig mit dem Bauamt oder der Gemeinde Kontakt aufzunehmen, um zu klären, welche Anforderungen auf dich zukommen. So sparst du dir Stress und Verzögerungen, falls doch mal etwas im Prozess nicht so läuft, wie du es dir vorstellst. Bei uns waren es einige Wochen – viel länger als gedacht.

Schritt 10: Versicherungen für den Hausbau abschließen

Ich möchte ein Haus bauen – welche Versicherungen brauche ich während des gesamten Projekts? Genau so habe ich das meinen Versicherungsmakler gefragt.

Denn beim Hausbau gibt es einiges abzusichern, damit du auf der sicheren Seite bist und unvorhergesehene Ereignisse dich nicht aus der Bahn werfen.

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Es gibt zwei Versicherungen, die du auf jeden Fall abschließen musst:

  1. Bauherrenhaftpflichtversicherung
    Diese Versicherung schützt dich vor Schadenersatzansprüchen, die durch Personen- oder Sachschäden auf deiner Baustelle entstehen.
    Beispiel: Ein Handwerker stolpert auf deiner Baustelle und verletzt sich – in diesem Fall kommt die Bauherrenhaftpflicht ins Spiel. Sie deckt die Kosten ab, die dir durch solche Vorfälle entstehen können.
  2. Bauleistungsversicherung
    Die Bauleistungsversicherung schützt dich vor unvorhergesehenen Schäden am Gebäude während der Bauphase. Du bist abgesichert bist, falls ein Sturm die Baustelle verwüstet oder ein Brand deine Materialien zerstört. Diese Versicherung deckt unvorhergesehene Ereignisse ab, die den Baufortschritt verzögern oder verteuern.

Hol dir unbedingt frühzeitig einen Beratungstermin bei einem Versicherungsexperten und prüfe, welche zusätzlichen Versicherungen vielleicht sinnvoll sind, je nachdem, wie dein Bauprojekt aussieht. Manchmal gibt es noch spezielle Zusatzversicherungen, die auf bestimmte Risiken abzielen.

Wir haben zusätzlich Testamente abgeschlossen, für den Fall der Fälle. Was passiert mit dem Haus und mit den Schulden, wenn eine Person plötzlich sterben sollte? Auch darüber solltest ihr nachdenken!

Schritt 11: Bauphase starten – Die wichtigsten Meilensteine

Jetzt geht es endlich los! Du hast alles geplant, organisiert und abgesichert – der Bau kann beginnen. Aber auch wenn die Bauphase nun offiziell startet, heißt das noch lange nicht, dass du dich zurücklehnen und entspannen kannst.

Es gibt wichtige Meilensteine und Phasen, die du unbedingt im Auge behalten solltest. Bei einem Fertighaus kannst du aus verschiedenen Ausbaustufen wählen – je nachdem, wie viel du selbst in die Hand nehmen möchtest. Grundsätzlich unterscheidet man diese drei Phasen:

Erdarbeiten

Zu Beginn geht es erst mal in den Boden. Hier werden die Gräben für die Fundamente ausgehoben, der Baugrund vorbereitet und eventuell noch Versorgungsleitungen verlegt.

Dieser Schritt ist extrem wichtig, weil er die Grundlage für den gesamten Bau bildet. Wenn hier etwas nicht richtig gemacht wird, kann das später zu massiven Problemen führen.

Rohbau

Sobald die Erdarbeiten abgeschlossen sind, geht es an den Rohbau. Die Wände, das Dach und die Grundstruktur deines Hauses werden jetzt sichtbar.

Hier kannst du schon die ersten Ergebnisse deiner Planung sehen, und es wird richtig spannend! Aber auch jetzt solltest du immer wieder überprüfen, ob alles nach Plan läuft und die Qualität stimmt.

Innenausbau

Im nächsten Schritt geht es dann weiter mit dem Innenausbau – Fenster, Türen, Heizungs- und Sanitärinstallationen, Elektrik und natürlich die Wände.

Jetzt sieht dein Haus nicht nur von außen wie ein echtes Zuhause aus, sondern auch innen nimmt es langsam Form an.

Regelmäßige Baukontrollen durchführen: In dieser Phase ist es unglaublich wichtig, regelmäßig die Baustelle zu besuchen und zu kontrollieren, ob alles nach Plan läuft. Investiere ein paar Euro, um einen externen Sachverständigen hinzuzuziehen. Er kann dir helfen, die Bauqualität objektiv zu überprüfen und dich darauf hinweisen, wenn etwas nicht korrekt ausgeführt wird. Das spart dir langfristig viel Ärger und mögliche Nachbesserungen.
neue küche planen
Wenn der Innenausbau abgeschlossen ist, kann die Küche folgen. Es gibt aber noch immer reichlich zu tun.

Schritt 12: Der Einzug – den Traum vom Haus genießen

So viele Monate hattest du nur etwas vor Augen: Ich möchte ein Haus bauen. Und jetzt darfst du einziehen. Ein unglaubliches Gefühl, das ihr genießen solltet.

Ihr seid garantiert noch nicht komplett fertig, aber wenn ihr einziehen könnt, nutzt die Chance. Wir sind eingezogen, als die Küche noch nicht fertig war, von den Außenanlagen (Carport, Nebengebäude, Eingangsbereich, Garten, Terrasse etc.) möchte ich noch gar nicht reden – das erwartet uns in den nächsten Monaten.

Auch die Möbelplanung im Inneren ist noch lange nicht abgeschlossen. Für den Anfang haben wir die alten Möbel aus der Wohnung übernommen. Jetzt werden wir sie schrittweise ersetzen.

Wenn du Tipps zum Umzug, zu den Vorbereitungen und Fotos von unserem fertigen Haus sehen möchtest, schau am besten im Blogbeitrag vorbei: Unser Umzug – endlich rein ins neue Haus.

Tipps und Tricks aus eigener Erfahrung zum Hausbau

Der Hausbau ist ein Abenteuer voller Überraschungen, aber auch ein Prozess, bei dem du vieles lernen wirst. Hier sind meine besten Tipps aus eigener Erfahrung:

  • Plane großzügige Zeitpuffer ein: Die meisten Verzögerungen entstehen nicht durch dich, sondern durch Dritte – seien es Behörden, Handwerker oder Banken.
  • Mach dir eine Prioritätenliste: Nicht alles, was du möchtest, wird ins Budget passen. Eine klare Liste mit „Must-haves“ und „Nice-to-haves“ hilft, den Überblick zu behalten.
  • Hol dir unabhängigen Rat: Ob es um die Finanzierung, Grundstücksauswahl oder Bauüberwachung geht – ein externer Experte spart dir oft Nerven und Geld.
  • Besuche regelmäßig die Baustelle: So kannst du sicherstellen, dass alles nach Plan läuft und kleinere Fehler direkt angesprochen werden. Hol dir einen externen Sachverständiger, der die Baustelle immer wieder mal für dich besucht und kontrolliert.
  • Sei flexibel, aber behalte dein Ziel im Blick: Kompromisse gehören dazu, aber verliere deine Vision nicht aus den Augen.

Unser Fazit

Ich möchte ein Haus bauen – dieser Traum ist für uns Realität geworden. Der Weg dorthin war lang, herausfordernd und manchmal nervenaufreibend, aber auch voller Vorfreude und Spannung.

Von der ersten Idee bis zum Einzug haben wir viele Hürden gemeistert, aber auch unzählige wertvolle Erfahrungen gesammelt. Es ist ein unglaubliches Gefühl, am Ende in die eigenen vier Wände einzuziehen und den Traum vom Eigenheim zu leben.

Versucht einen kühlen Kopf zu bewahren und immer an einem Strang zu ziehen. Die Nerven werden oft mal auf die Probe gestellt – aber arbeitet als Team am Gesamtprojekt.

Es wird nicht immer einfach, aber mit guter Planung, klaren Prioritäten und der richtigen Unterstützung wirst auch du dein eigenes Haus bauen können. Bei Fragen zu unserem Projekt kannst du dich jederzeit melden 😊

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