Unterschätze niemals die Nebenkosten beim Hausbau! Ich verrate dir heute, welche zusätzlichen Kosten anfallen und mit welchen wir absolut ganz und gar nicht gerechnet haben. Das musst du wissen!
Wenn man sich mal mit dem Thema Hausbau beschäftigt und ein wenig die Suchmaschinen anwirft, wird man mit Werbeanzeigen aller Art bombardiert. Hausbauen schon um 100.000 € oder jetzt -25 % auf alle Fertighäuser.
Das klingt doch sehr verlockend. Aber stimmt das wirklich? Welche Zusatzkosten fallen an, wenn man ein Haus errichtet? Wir bauen selbst gerade ein Fertighaus aus Ziegel – und glaub mir, wir haben sehr akribisch kalkuliert.
Dennoch sind ein paar Nebenkosten beim Hausbau angefallen, die wir ganz und gar nicht auf dem Schirm hatten. 🙈
Damit dir das nicht auch passiert, habe ich hier alles festgehalten, was bei uns angefallen ist und Informationen aus Foren und Videos zusammengetragen.
Für die Übersichtlichkeit habe ich die Zusatzkosten in drei Kategorien eingeteilt:
- Nebenkosten vor dem Hausbau
- Nebenkosten beim Hausbau
- Nebenkosten nach dem Hausbau
Lass uns direkt loslegen und es anhand dieses Beispiels genauer ansehen: Ein Verkäufer macht dir ein Angebot für ein Fertighaus um 300.000 € schlüsselfertig.
Inhaltsverzeichnis
Das Wichtigste in Kürze
Ein Hausbau scheint auf den ersten Blick problemlos finanzierbar. Wären da bloß nicht die ganzen Nebenkosten beim Hausbau, mit denen man anfangs nicht rechnet. Die Kosten sind abhängig vom Fertighaus-Hersteller, der Gemeinde und in einigen Fällen von den eigenen Ansprüchen.
Im Durchschnitt solltest du mit 20 bis 25 Prozent der Gesamtkosten bei den Nebenkosten rechnen. Bei einem Neubau in der Höhe von 350.000 € sind das 70.000 €.
Typische Nebenkosten beim Hausbau:
- Grunderwerbssteuer
- Notarkosten
- Grundbuchkosten
- Vermessungskosten
- Bodengutachten
- Maklerprovision
- Baugenehmigung
- Erschließungs- und Anschlussgebühren
- Versicherung
Dazu kommen dann noch weitere Gebühren und Kosten, die ich dir gleich im Detail vorstellen werde. Etwa für die Außenanlage, Einrichtung, Carport, Zaun und Einfriedung.
Welche Kosten zählen als Nebenkosten?
Es gibt verschiedene Definitionen von Zusatzkosten. Ich zähle hier alle Kosten auf, die bei uns zusätzlich zum Verkaufspreis des Hauses dazugekommen sind – von den typischen Kosten aus der Liste oben, rechne ich alles ein, was dafür sorgt, dass das Haus und der Garten nutzbar sind.
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Als Bauherren solltet ihr bedenken, dass neben den reinen Baukosten auch etliche Baunebenkosten anfallen können. Das sind keine Aufwendungen, die du so nebenbei weg bezahlst und die du einfach vernachlässigen kannst. Du solltest Nebenkosten beim Hausbau schon einkalkulieren, bevor du mit der Projektplanung startest.
Unser Tipp: Wir bauen selbst gerade und wissen nur zu gut, wie teuer das inzwischen geworden ist. Wenn du von Anfang an Klarheit über die Kosten haben möchtest, solltest du dich für ein Fertighaus entscheiden. Du weißt hier von Beginn an, was in etwa auf dich zukommt und kannst es besser abschätzen.
Natürlich kommen noch zusätzliche Kosten dazu, von denen du jetzt höchstwahrscheinlich noch nichts weißt, aber trotzdem ist es viel einfacher zu kalkulieren.
Kostenwahrheit wirst du aber selbst bei einem Fertighaus nicht zu 100% haben. Hier kommen etwa noch Gebühren für Bauanträge, Vermessungen, Bodenuntersuchungen, Makler, Anschlusskosten und vieles mehr auf dich zu.

Welche Nebenkosten fallen vor dem Hausbau an?
Bevor der erste Spatenstich getan ist, gibt es schon zahlreiche Kosten, die auf dich zukommen. Diese versteckten Ausgaben beim Hausbau sind oft die größten Überraschungen für Bauherren.
Um dich vor unvorhergesehenen finanziellen Belastungen zu schützen, solltest du die Nebenkosten vor dem Hausbau genau kennen und einkalkulieren. Lass uns gemeinsam einen Blick auf diese wichtigen Posten werfen.
Sehr viele dieser Kosten solltest du unbedingt in deine Baufinanzierung einrechnen! Du wirst gleich sehen, dass hier noch ein ordentlicher Brocken an Kosten auf dich zukommt.
Nebengebühren beim Kauf
Beim Hausbau fallen Nebengebühren schon lange vor dem eigentlichen Bau an. Klassische Beispiele dafür sind: Errichtungskosten für den Kaufvertrag. Der Kaufvertrag muss von einem Notar beglaubigt werden – natürlich gegen hohe Gebühren.
Ein Rechtsanwalt oder Notar übernimmt die Eintragung ins Grundbuch, das ist natürlich auch nicht kostenlos. 🤯
Und dann hätten wir noch den lieben Makler. Im Idealfall bekommst du ein Grundstück ohne Maklergebühren – das ist leider sehr selten der Fall. Die Maklergebühr beträgt in den meisten Fällen 3 % der Kaufsumme, dazu kommen noch 20 % Umsatzsteuer.
Nebenkosten vor dem Hausbau:
- Grundbuchgebühr
- Grunderwerbssteuer
- Notar
- Makler
Vermessung
Wir mussten 2x für den Vermesser bezahlen. Anfangs hat er das Grundstück vermessen und ausgesteckt und später das Bauvorhaben und die richtigen Höhen definiert.
So viel weiß ich jetzt schon: im nächsten Leben werde ich Vermesser. Dafür durften wir richtig tief in die Tasche greifen.
Baubewilligung
Bevor ihr mit dem Bau beginnen könnt, muss euer Bauvorhaben von der zuständigen Stelle (meistens Gemeinde oder Magistrat) geprüft werden. Wenn die Baubewilligung erfolgt, müsst ihr dafür eine Gemeindeabgabe bezahlen.
Wie hoch sie ist, ist in jeder Gemeinde total unterschiedlich. Einige verzichten sogar ganz auf Gebühren.
Aufschließungskosten und Anschlusskosten
Nicht zu verwechseln: Aufschließungskosten und Anschlusskosten. Beides kostet viel und darf nicht unterschätzt werden!
Aufschließungskosten sind alle Kosten, die anfallen, wenn ein unaufgeschlossenes Grundstück erschlossen werden muss. Sprich: Straße, Strom, Wasser, Kanal (und gegebenenfalls Gas) bis zur Grundstücksgrenze. Kaufst du also ein Grundstück, das noch nicht als Baugrund gewidmet wurde, dann fallen Aufschließungskosten an.
Wir bauen in einer neuen Siedlung, die von der Gemeinde erschlossen wurde und haben diese Kosten schon im Kaufpreis inkludiert.
Anschlusskosten fallen an, damit dein Grundstück mit Strom, Wasser, Kanal und Gas versorgt wird. Das waren bei uns über 10.000 €.
Bodengutachten
Der Untergrund kann ganz schön viel Ärger verursachen. Baust du etwa in einem Hang oder auf der Ebene auf sehr lehmigem Boden oder Sandboden? Das macht einen sehr großen Unterschied! Vor allem dann, wenn du einen Keller haben möchtest.
Wir haben auf ein Bodengutachten verzichtet, weil unsere direkten Nachbarn eines gemacht haben. Es hat sie 500 € gekostet.
Beim Bau der Bodenplatte gab es zum Glück keine Probleme. Unser Boden ist gut durchlässig und hat eine schöne, ordentliche Schicht Erde, bevor Schotter kommt. Wir müssen uns also keine Sorge um Wasser machen, das nicht versickert.
In Neubaugebieten machen oft Gemeinden Bodengutachten, bevor die Grundstücke umgewidmet werden. Informiere dich mal bei deiner Gemeinde!
Architekt
Du solltest ungefähr wissen, was du dir vorstellst. Hausgröße, Anzahl der Zimmer, Größe der Zimmer etc. Mit diesen Ideen kannst du dich an einen Architekten wenden, der dir dann hilft deinen Plan in die Tat umzusetzen. Er zeichnet dir einen Plan aufgrund der Vorgaben, die deine Gemeinde macht.
Wir durften nur ein Walmdach oder Satteldach machen, das Haus durfte maximal 2 Stockwerke hoch sein, beim Nebengebäude gab es ebenfalls Einschränkungen etc.
Fertigteilhäuser nach Katalog – also wirklich 1:1 wie als Musterhaus angegeben, werden kaum verkauft. Das haben mir 3 Hausverkäufer bestätigt. Jeder macht Anpassungen, was Raumgröße, Anzahl der Räume, Ausrichtung nach Himmelsrichtung etc. anbelangt.
Mit einem guten Architekten an der Hand bist du viel schneller am Ziel. Dafür mussten wir 2.000 € bezahlen.
Versicherungsgebühren
Du musst ab dem ersten Tag des Baus eine Versicherung abschließen. Außenstehende und du selbst könnten sich verletzen, was sehr teuer für dich werden kann. Klassische Kostenfallen sind: Schadensersatzansprüche, Umwelteinflüsse, Vandalismus.
Lasse dich von einem unabhängigen Versicherungsmakler beraten, der dir mehrere Anbieter vergleicht. Informiere dich, welche Risiken über den Bauträger selbst versichert sind. Diese Versicherungen kommen auf dich zu:
- Rohbauversicherung: Sie ist in vielen Fällen kostenlos und geht nach Fertigstellung des Hauses in eine Eigenheimversicherung über. Rohbauversicherungen schützen vor Feuer-, Hagel- und Sturmschäden.
- Bauwesenversicherung: Sie bietet Schutz vor Sachschäden, durch unvorhergesehene Ereignisse wie Materialschäden oder Vandalismus. Ebenso sind häufig Schäden aus Planungsfehlern inkludiert.
- Bauherrenhaftpflichtversicherung: Sie schützt dich vor Schadensersatzforderungen, die bei Sach- oder Personenschäden entstehen können. Etwa, wenn jemand durch herabfallendes Baumaterial verletzt wird.
- Bauhelferunfallversicherung: Diese brauchst du, wenn unentgeltlich arbeitende Personen (Familie, Freunde etc.) auf der Baustelle aushelfen. Sollte etwas passieren, sind die Helfer abgesichert.
Kaution für die Gemeinde
Wir mussten 20.000 € bei der Gemeinde hinterlegen, bevor wir mit dem Bau starten durften. Damit möchte die Gemeinde verhindern, dass Grundstücke gekauft, aber nicht bebaut werden.
Sobald wir den Hauptwohnsitz in unserem Haus melden, bekommen wir das Geld retour. Jede Gemeinde hat andere Tarife, erkundige dich, wie viel du an die Gemeinde überweisen musst und unter welchen Bedingungen du das Geld retour bekommst.
Es reicht nicht, eine Gartenhütte oder nur eine Bodenplatte auf das Grundstück zu stellen!
Meistens hat man eine Bebauungspflicht innerhalb von 3 Jahren. Kommt man ihr nicht nach, muss man Strafe zahlen.
Baustelleineinrichtung
Ihr habt es geschafft: Euer Projekt wurde bewilligt, es kann losgehen! Und schon kommen die nächsten Zusatzkosten beim Hausbau auf euch zu. Hier können (muss nicht sein!) Kosten für Baustraße, Zufahrtswege, Absperrungen, Hinweisschilder, Dixi-Klo, Miete für Baustromkasten, Bauhütte auf euch zukommen.
Bauhütten kannst du online relativ günstig gebraucht bekommen. Häufig werden sie auch von der Baufirma gestellt. In unserem Fall verzichtet das Unternehmen auf Container und Hütte.
Die größten Nebenkosten beim Hausbau
Während des Baus entstehen zahlreiche zusätzliche Kosten, die oft unerwartet und schwer vorhersehbar sind. Diese Nebenkosten können die Budgetplanung stark beeinflussen und sollten von Anfang an berücksichtigt werden.
Damit du dich gut vorbereiten kannst, habe ich die wichtigsten Posten zusammengefasst, die während des Baus auf dich zukommen können.
Container für Schutt & Entsorgung
Hast du alle Entsorgungskosten berücksichtigt? Übernimmt sie der Bauunternehmer oder kommen noch Zusatzkosten auf dich zu? Frage hier ganz genau nach!
Spezielle Bauabfälle wie Dämmwolle, Reste von Gipskartonplatten, behandeltes Holz und Co können sehr schnell ins Geld gehen, wenn du selbst entsorgen musst. Du brauchst dafür einen Container, einen Lkw oder einen richtig großen Autoanhänger.
Ich habe schon von Fällen gehört, bei denen Aushub und Lagerung vom Generalunternehmer bezahlt wurden, aber dass die Deponiegebühren plötzlich vom Bauherren selbst übernommen werden mussten.
Zusätzlich können Schuttcontainer für die Lagerung des Mülls sehr hoch ausfallen!
Bodenplatte
Kein einziger Fertigteilhaus-Anbieter rechnet die Bodenplatte in den Hauspreis ein. Hier kommt also noch mal eine ordentliche Rechnung auf dich zu. Rechne je nach Größe der Bodenplatte mit 50.000 bis 100.000 €.
Wir haben sehr viel bezahlt, weil wir einen Bungalow mit 143 m² Bodenfläche errichtet haben – also dementsprechend auch eine sehr große Bodenplatte und viel Material verbraucht haben.
Wenn du einen Keller möchtest, musst du noch mal zusätzlich in die Tasche greifen. Wir wollten hier sparen und haben darauf verzichtet. Bei 143 m² wäre das einfach nicht finanzierbar gewesen. Wir bauen stattdessen ein Nebengebäude und haben einen Dachboden.

Zinsen und Bankgebühren
Du hast einen Kredit aufgenommen und die ersten Auszahlungen getätigt. Jetzt können ganz schön hohe Zinsen anfallen. Wir zahlen etwa mitten in der Bauphase schon monatlich 600 € Zinsen für den Kredit, obwohl wir natürlich noch nicht im Haus wohnen.
Das heißt: Wir zahlen weiterhin Miete und haben eine zusätzliche Belastung. Deshalb wollten wir die Bauzeit so gering wie möglich halten und haben uns für ein schlüsselfertiges Fertighaus in Ziegelmassiv-Bauweise entschieden.
Erde für den Garten
Ganz ehrlich: An diese Nebenkosten beim Hausbau hatte ich überhaupt nicht gedacht. Ich habe mir keine Gedanken darüber gemacht, aber das solltest du unbedingt machen!
Wenn du die Bodenplatte oder einen Keller machen lässt, fällt viel Aushubmaterial an. Die meisten lassen die Erde abtransportieren und müssen nach Fertigstellung des Hauses teuren Kompost und Humus kaufen.
Für die meisten Gärten wird die Erde nicht optimal sein. Sie enthält viele Steine und Reste der Grasnarbe. Damit du einen schönen, ebenen Rasen und gute Erde für den Nutzgarten hast, muss die Erde gesiebt werden. 🌳

Wir haben einen Minibagger mit Siebfunktion und Bagger-Fahrer organisiert. Er hat uns 4 Lkw Ladungen Erde in zwei Tagen durchgesiebt. Etwa 1⁄4 des Erdhaufens war Abfall (also sehr große Steine, Grasbüschel und Co.). Die restlichen 3⁄4 waren danach feinste Erde für den Garten- wie du auf dem Foto sehen kannst.
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Hätten wir die Erde wegbringen lassen, müssten wir für die Entsorgung bezahlen. Und später frische Erde herbringen. Das ist viel teurer als sich jemanden zu organisieren, der die Erde siebt. So viel Erde selbst zu sieben, ist ein jahrelanges Unterfangen – vergiss das besser mal gleich.
Wir haben dafür 900 € bezahlt. Für Abtransport und Neukauf inkl. Zustellung hätten wir das doppelte zahlen müssen. Die Erde haben wir anschließend mit einer schwarzen Folie abgedeckt, damit kein Unkraut wächst. Jetzt wartet sie, bis das Haus fertig ist und wir mit der Gartengestaltung beginnen.
Bausachverständiger
Ja, ich weiß, dass alles sehr teuer ist und die Nebenkosten beim Hausbau rasch mal das Budget belasten. Aber einen Bausachverständiger solltet ihr euch leisten – einen externen, unabhängig von der Baufirma. Er prüft den Baufortschritt des Hauses und entdeckt schon während des Baus versteckte Mängel.
Er wird unangekündigt immer wieder mal auf der Baustelle vorbeischauen und sich von den Arbeitern vor Ort alles zeigen und erklären lassen.
Kalkuliere hier etwa mit 2500 €. Das ist es Wert! Werden Mängel übersehen, kommt dich das später teuer zu stehen.
Für die finale Kontrolle am Ende des Bauvorhabens und bei der Übergabe des Hauses fallen noch mal Kosten für den Sachverständigen an. Frage am besten bei mehreren an und lasse dir Angebote geben – die Preise können sehr unterschiedlich ausfallen.
Versteckte Kosten bei Elektroinstallationen
Nimm dir ausreichend Zeit für die Planung! Vor allem bei Steckdosen, Netzwerkbuchsen und Lichtauslässen kannst du ordentlich zur Kasse gebeten werden.
Wir hatten Glück und von Anfang an ganz genau geplant, wo wir welche Steckdosen haben möchten. Bekannte von uns haben das nicht gemacht. Sie haben dadurch bei den Elektroinstallationen einen Aufpreis von knapp 3.000 € zahlen müssen.
Bei uns war das alles in der Standardausstattung enthalten, weil wir ziemlich genau wussten, was wir benötigen und das verhandelt haben – einige Steckdosen und Lichtauslässe gab’s dann als Bonus geschenkt. 😁
Pro vergessener Steckdose werden schnell um die 90 € fällig (Material und Arbeit), Netzwerkbuchsen kosten gerne mal doppelt so viel. Fehlen dann auch noch Lichtschalter, Lichtauslässe und Verkabelungen, kann das richtig teuer werden!
Bauarbeiter versorgen
Auf den meisten Baustellen ist das weniger wichtig. Aber dennoch gerne gesehen. Wir haben unseren Bauarbeitern gelegentlich gekühlte Getränke vorbeigebracht, weil die Temperaturen in der Hauptbauzeit auf über 30° geklettert sind.
Bekannte von uns, haben ihre Arbeiter sogar 3x am Tag mit Getränken versorgt – morgens Kaffee, mittags Snacks und abends mit einem Feierabendbier. Dafür hat uns aber schlicht und einfach die Zeit gefehlt, weil wir beide Vollzeit arbeiten und keinen Urlaub in der Bauphase hatten. Meistens waren die Bauarbeiter gegen 15 Uhr fertig für den jeweiligen Tag. Wir konnten uns also am Abend immer den Fortschritt ansehen.
Ob und wie viel du für die Versorgung ausgeben möchtest, liegt an dir. Es ist keine Pflicht, aber eine nette Geste. Und es kann nicht schaden, den Bautrupp auf seiner Seite zu haben. 😅
Bemusterung und Upgrades
Hier kann man bei einem Fertighaus richtig viel Geld ausgeben. Die Standardausstattung ist sehr günstig und funktional. Wer eine etwas bessere Ausstattung möchte, wird ordentlich zur Kasse gebeten.
Bei uns waren etwa nur weiße Fenster im Standard, wer eine andere Farbe möchte, muss dafür bezahlen. Die Fenster konnte man mit sichtbaren Beschlägen im Standard haben oder für versteckte Beschläge den Aufpreis bezahlen.

Das WC hatte keinen absenkbaren WC-Deckel und erinnerte insgesamt eher an das Modell „Bahnhofsklo“. Die Badewanne war recht klein und die Dusche hatte statt einer Rinne einen Gulli.
Bei Fliesen und Böden hat man eine recht gute Auswahl, wenn aber nichts Passendes dabei ist, heißt es wieder: mehr bezahlen.
Ein anderer Drücker bei der Haustür oder bei den Innentüren kostet ebenso extra.
Aufpreise alleine bei Sanitär von 8000 € sind aber keine Seltenheit – wir sprechen hier von Aufpreisen, die also zusätzlich zum Standard anfallen.
Als wir uns erkundigen wollten, wie viel wir uns sparen können, wenn wir das gesamte Sanitär-Paket herausnehmen und uns selbst darum kümmern, hat das wenig geholfen. 5000 € Abzug hätte es gegeben. Ein anderer Installateur hat uns dann geraten, das über die Hausbaufirma zu machen, denn für 5000 € könnte man kein gesamtes Bad und Gäste-WC einrichten.
Alleine für den Waschtisch (mit Spiegelschrank, Doppelwaschbecken und Untertisch) wären knapp 3000 € Aufpreis angefallen. Den machen wir jetzt übrigens wirklich selbst und decken uns bei einem Möbelhaus um die Hälfte des Preises ein.
Achtung: Das musst du über die Ausbaustufen beim Fertighaus wissen!
Regenwasserzisterne
Was wir uns bei der Außenanlage von Beginn an geleistet haben, ist eine Regenwasserzisterne. Sie soll uns auf lange Sicht dabei helfen Geld zu sparen, weil wir nicht mit Trinkwasser den Garten gießen möchten.
Sie wird zeitgleich mit der Bodenplatte eingebaut. Wir haben sie online bestellt und von der Firma, die die Bodenplatte errichtet hat, einbauen lassen. Für die 8 m³ Zisterne haben wir 4.600 € mit Zustellung bezahlt.

Die größten Baunebenkosten nach dem Hausbau
Auch wenn du dich für ein schlüsselfertiges Fertighaus entscheidest, wird es nach dem Hausbau noch mal teuer.
Jetzt hast du garantiert schon sehr viel mehr ausgegeben als anfangs geplant. Es fehlt aber noch viel. Beispiele: ein Carport, ein Nebengebäude, Pflanzen, Zaun und Einfriedung. Auch Garagentor, Pflastersteine, die Terrasse und mehr. Lass uns das mal ansehen.
Die Außenanlage zählt eindeutig zu den Nebenkosten beim Hausbau, die jeder unterschätzt.
Werkzeug und Material
Akkuschrauber, Schlagbohrer, Zangen, Dübel, Pflastersteine, Ziegel, Bretter – die Liste könnte ich ewig fortführen. Du wirst viel davon brauchen. All diese Kleinigkeiten summieren sich rasch.
Dieser Punkt wird von vielen unterschätzt, die ein Fertighaus errichten lassen. Du wirst garantiert Stammkunde im Baumarkt sein. Kalkuliere das ein und unterschätze es nicht!
Eingangsbereich
Viele vergessen darauf, schon beim Hausbau an eine Überdachung des Eingangsbereichs zu denken. Dabei ist es sehr praktisch, wenn man bei Regen die Tür entspannt und geschützt aufsperren kann. Ebenso im Winter und auch im Sommer.
Oder wenn man schmutzige Schuhe vor dem Haus stehen lassen, den Kinderwagen parken möchte oder nette Deko aufstellen will.
Also: Hier kommen Zusatzkosten beim Hausbau auf dich zu, die du noch stemmen musst.
Ebenso fehlt dir beim Eingangsbereich ein ordentlicher Untergrund. Wenn das Haus übergeben wird, hast du vor dem Haus Schotter und keine Stufen. Auch darum musst du dich separat kümmern.
Traufenpflaster
Das Traufenpflaster ist der Weg ums Haus, der das Gebäude von der Rasenfläche oder dem Gelände trennt. Es sorgt für ein ordentliches Erscheinungsbild und soll dafür sorgen, dass Wasser versickert, bevor es an die Fassade gelangt. Man nennt es deshalb auch Spritzschutz.
Dafür kann man spezielle Steinplatten verlegen oder zur günstigeren Variante lose Steine nehmen.
Und falls du dich das fragst: Nein, die Fertighausfirma kümmert sich nicht um das Traufenpflaster. Das musst du später selbst organisieren. Wie viel es kosten wird, kann ich jetzt noch nicht sagen, aber gerne nachliefern, wenn wir so weit sind.
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Einfahrt
Deine Einfahrt ist jetzt geschottert. Wenn du eine saubere Einfahrt möchtest, kannst du das entweder mit Asphalt oder Pflastersteinen lösen. Wie viel das kosten wird, weiß ich jetzt noch nicht – darüber denke ich später nach, wenn es so weit ist. 😅
Einrichtung
Du hast ein tolles Haus, aber es ist noch vollkommen leer. Wer möchte, kann alte Möbel aus der Wohnung mitnehmen und kleinweise austauschen – so werden wir es vermutlich machen. Das ist meine grobe Einkaufsliste für die nächsten Jahre:
- Lampen für alle Räume
- Bett und Zimmereinrichtung
- Kästen, Kommoden
- ein Buffetschrank für die Küche
- Couch
- Schwerlastregal für den Technikraum
- Garderobe
- Badezimmer: Duschwand, Waschtisch, Spiegelschrank
- Büroausstattung
- Kinderzimmerausstattung
Und wahrscheinlich kommen noch Zusatzkosten beim Hausbau dazu, mit denen ich jetzt nicht rechne.
Küche und Geräte
Nur bei sehr wenigen Fertighaus-Anbietern ist eine Küche im Angebot enthalten. In 99 % der Fälle musst du dich selbst um die Küche kümmern. Wir haben uns bei 5 Küchenstudios beraten lassen und überall dasselbe Angebot geben lassen.
Die Unterschiede sind enorm!
Das teuerste Angebot lag bei 40.000 €, das günstigste bei 19.900 €. Wer noch weniger ausgeben möchte, kann sich eine Küche im schwedischen Möbelhaus besorgen. Besonders viel sparen kannst du in diesem Bereich, wenn du gut vergleichst und genau weißt, was du möchtest.
Auch die Geräte haben viel Einsparpotenzial. Da ich aber unbedingt einen Backofen mit Dampfgarer haben wollte, hat uns das etwas mehr gekostet.

Zaun und Einfriedung
Ein Zaun bietet nicht nur Schutz und Privatsphäre, sondern ist auch oft eine gesetzliche Vorgabe. Die Kosten können hier stark variieren, abhängig vom Material und der Länge des Zauns.
Ein einfacher Maschendrahtzaun ist natürlich günstiger als ein hochwertiger Holzzaun oder eine Steinmauer.
Bevor du den Zaun bauen kannst, brauchst du aber zuerst eine Einfriedung. Du hast die Wahl zwischen einem günstigeren Punktfundament und einem teureren durchlaufenden Streifenfundament. Wenn es das Budget noch zulässt, werden wir uns auf jeden Fall für den Streifen entscheiden. Vor allem zu den zwei Straßenseiten und auch zur einen Seite zum Nachbar.
Garten
Ist der Grund eingezäunt, muss er begrünt werden. Dafür haben wir zum Glück schon die passende Erde auf dem Grundstück lagernd. Jetzt müssen wir sie nur verteilen und den Garten planen.
Wer das nötige Kleingeld hat, kann die Grünfläche von einem Gärtner planen lassen. Es lohnt sich wirklich! Wir werden uns etwa einen großen Apfelbaum gönnen, den wir fix und fertig zugestellt und gepflanzt haben möchten.
Der Grund: Wir hätten gerne von Anfang an Schatten im Garten und wollen nicht 10 oder 15 Jahre warten, bis die kleinen Bäumchen Früchte tragen und für Beschattung sorgen.
Ich hätte gerne ein Tomatenhaus. Anfangs werden wir uns wohl aus Kostengründen ein günstiges DIY Tomatenhaus aufstellen und später nachrüsten.
Weitere Kostenpunkte:
- Hochbeete: Ideal für den Gemüseanbau und leicht zu pflegen. Kosten variieren je nach Material und Größe, etwa 200-500 € pro Hochbeet.
- Blumenbeete mit Rasenkantensteinen: Schöne Abgrenzungen für Blumenbeete. Kosten je nach Material und Umfang ca. 100-300 €.
- Mähroboter: Eine große Erleichterung für die Rasenpflege. Die Preise beginnen bei etwa 600 € und können bis zu 2.000 € oder mehr betragen.
- Gartenhütte: Praktisch für die Aufbewahrung von Gartengeräten. Kosten liegen je nach Größe und Material bei 500-3.000 €.
- Bewässerungsanlage: Spart Zeit und Wasser. Die Installation einer automatischen Bewässerungsanlage kann zwischen 300-1.500 € kosten.
- Pool: Ein Traum vieler Hausbesitzer. Die Kosten können stark variieren, von einfachen Aufstellpools für 500 € bis zu fest installierten Pools für 10.000 € und mehr.
Und vieles, vieles mehr.
Vergiss nicht, auch an die Beleuchtung im Garten zu denken. Solarleuchten sind eine umweltfreundliche und kostengünstige Option, um Wege und bestimmte Bereiche zu beleuchten.
Endabrechnung Strom und Wasser
Damit der Estrich schneller trocknet, für die Werkzeuge und Hilfsmittel brauchst du Strom an der Baustelle. Vor allem die Trocknungsgeräte schlucken ordentliche Mengen. Du solltest hier etwa den Jahresverbrauch eines Einfamilienhauses nur für die Trocknungsphase einkalkulieren!
Auch für das Wasser wirst du bald eine erste Rechnung bekommen.
Mein Fazit
Die Nebenkosten beim Hausbau summieren sich schnell. Oft werden sie zu Beginn des Projekts unterschätzt. Eine sorgfältige Planung und Kalkulation sind daher wichtig, um böse Überraschungen zu vermeiden.
Bereite dich darauf vor, dass trotz aller Planung immer unvorhergesehene Ausgaben auftreten können. Fakt ist: Man kann einen Hausbau nicht bis allerletzte Detail und auf den letzten Euro planen. Es werden immer wieder Situationen auftreten, in denen du plötzlich mehr Geld brauchst als anfangs angenommen.
Aus meiner Erfahrung kann ich dir etwas sagen: Du musst garantiert bereit sein, einige Abstriche zu machen und von deinen ersten Ideen und Vorstellungen abzuweichen.
Wenn du Fragen hast, kannst du dich gerne jederzeit kostenlos bei uns melden! Wir geben dir Tipps und gerne auch unsere genaue Kostenaufstellung, damit du in kein Fettnäpfchen trittst.